Die Heeresversuchsanstalt (HVA) Peenemünde war eine ab 1936 in Peenemünde-Ost errichtete Entwicklungs- und Versuchsstelle des Heeres der Wehrmacht. Unter dem Kommando von Walter Dornberger (Chef der Raketenabteilung) im Heereswaffenamt und dem Technischen Leiter Wernher von Braun wurde im Norden der Insel Usedom u.a. die erste funktionsfähige Großrakete Aggregat 4 (A4, „Vergeltungswaffe V2“) entwickelt und getestet. Die A4 war mit ihrem ersten erfolgreichen Flug am 3. Oktober 1942 mit einer Höhe von 85 km das erste von Menschen konstruierte Objekt, das den Weltraum erreichte. Allgemein gilt Peenemünde daher als „Wiege der Raumfahrt“. Im Rahmen der „Operation Overcast“ konnten die USA im August 1945 über 100 Spezialisten aus Peenemünde für das Amerikanische Raketenprogramm anwerben. Der prominenteste der nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA emigrierten Experten aus Peenemünde war der Technische Direktor von Peenemünde Wernher von Braun, der in den1960er Jahre die Mondrakete Saturn V für die NASA entwickelte und maßgeblich am Apollo-Programm zur ersten Mondlandung mitwirkte.
Heute ist das Gebiet im Nordosten der Insel Sperrgebiet. Es ist Naturschutzgebiet und gilt als Munitionsverseucht. Im Nordwesten befindet sich das Historisch Technische Museum. (Internetseite Museum-Peenemuende), (Aussenansicht Historisch Technisches Museum).
(16 Fotos)
Zum Vergleich Fotos des Bundesarchiv. Die Pfeile makieren die von mir fotografierten Originalplätze.